Was darf gepfändet werden?

Wenn Sie sich in einer schwierigen finanziellen Situation befinden, kann es vorkommen, dass Sie mit Pfändungen konfrontiert werden. Doch was darf eigentlich gepfändet werden? In diesem Artikel erfahren Sie, welche Gegenstände und Vermögenswerte von Gläubigern gepfändet werden dürfen.

Was darf gepfändet werden?
Was darf gepfändet werden?

Was ist eine Pfändung?

Eine Pfändung ist ein gerichtlicher Vollstreckungsakt, bei dem bestimmte Vermögenswerte beschlagnahmt werden, um eine offene Forderung zu begleichen. Hierbei handelt es sich in der Regel um Gehaltspfändungen oder Bankpfändungen. Die Pfändung erfolgt durch einen Gerichtsvollzieher, der das beschlagnahmte Vermögen an den Gläubiger übergibt.

Welche Gegenstände dürfen gepfändet werden?

Grundsätzlich dürfen alle Gegenstände gepfändet werden, die nicht zum unentbehrlichen Lebensbedarf gehören. Hierzu gehören beispielsweise:

  • Geld auf dem Konto
  • Lohn und Gehalt
  • Sparbücher und Wertpapiere
  • Kfz und Boote
  • Immobilien

Es gibt jedoch auch Gegenstände, die von einer Pfändung ausgenommen sind. Hierzu gehören beispielsweise:

  • Arbeitsmittel, die zur Erwerbstätigkeit benötigt werden
  • Wohnungsinventar, soweit es zum unentbehrlichen Lebensbedarf gehört
  • Kinderbetten, Kinderwagen, Hochstühle und ähnliches
  • Krankenversicherungspolicen

Wie kann man sich vor einer Pfändung schützen?

Wenn Sie in einer schwierigen finanziellen Situation stecken, sollten Sie schnell handeln, um eine Pfändung zu vermeiden. Eine Möglichkeit ist, einen Pfändungsschutzantrag beim Amtsgericht zu stellen. Hierbei handelt es sich um einen Antrag auf einen bestimmten Pfändungsfreibetrag, der Ihnen ermöglicht, einen Teil Ihres Einkommens und Ihres Vermögens vor einer Pfändung zu schützen. Ein weiterer Schutz vor Pfändungen ist die Unterstellung Ihres Vermögens unter die sogenannte „Insolvenzmasse“. Dies bedeutet, dass Ihr Vermögen im Falle einer Insolvenz nicht mehr zur Begleichung Ihrer Schulden verwendet werden darf.

Was darf gepfändet werden bei einer Insolvenz?

Bei einer Insolvenz sind bestimmte Vermögenswerte und Gegenstände von der Pfändung ausgenommen. Dazu gehören beispielsweise:

  • Arbeitsmittel, die zur Erwerbstätigkeit benötigt werden
  • Wohnungsinventar, soweit es zum unentbehrlichen Lebensbedarf gehört
  • Altersvorsorgeverträge
  • Kinderbetten, Kinderwagen, Hochstühle und ähnliches

Allerdings muss beachtet werden, dass bei einer Insolvenz das verbleibende Vermögen dem Insolvenzverwalter zur Verfügung gestellt werden muss, um die Schulden des Schuldners zu begleichen. Das bedeutet, dass auch vermögenswerte, die nicht gepfändet werden dürfen, in die Insolvenzmasse einbezogen werden können.

Fazit: Was darf gepfändet werden?

Gepfändet werden dürfen grundsätzlich alle Gegenstände und Vermögenswerte, die nicht zum unentbehrlichen Lebensbedarf gehören. Dazu gehören beispielsweise Geld auf dem Konto, Lohn und Gehalt, Sparbücher und Wertpapiere, Kfz und Boote sowie Immobilien. Es gibt jedoch auch Gegenstände, die von einer Pfändung ausgenommen sind, wie beispielsweise Arbeitsmittel, Wohnungsinventar und Kinderbetten. Um sich vor einer Pfändung zu schützen, kann ein Pfändungsschutzantrag gestellt werden oder das Vermögen kann unter die Insolvenzmasse gestellt werden.

Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass auch vermögenswerte, die nicht gepfändet werden dürfen, in die Insolvenzmasse einbezogen werden können. Es ist daher ratsam, frühzeitig professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um eine Pfändung zu vermeiden und sich bestmöglich zu schützen. Es gibt auch spezialisierte Anwälte und Schuldnerberatungen die ihnen helfen können, die richtige Lösung für ihre Situation zu finden.


Welche Sachen dürfen nicht gepfändet werden?

Danach sind unpfändbar: Die dem persönlichen Gebrauch oder dem Haushalt dienenden Sachen, insbesondere Kleidungsstücke, Wäsche, Betten, Haus- und Küchengeräte, soweit der Mieter ihrer zu einer seiner Berufstätigkeit und seiner Verschuldung angemessenen bescheidenen Lebens- und Haushaltsführung bedarf.

Was darf gepfändet werden 2022?

Der unpfändbare Grundbetrag (Pfändungsfreigrenze) beträgt ab dem 1. Juli 2022 monatlich 1.330,16 Euro. Bis dahin galt die Grenze von 1.252,64 Euro.

Was darf grundsätzlich gepfändet werden?

Hierzu zählen u. a. die dem persönlichen Gebrauch oder dem Haushalt dienenden Sachen, insbesondere Kleidungsstücke, „soweit der Schuldner ihrer zu einer seiner Berufstätigkeit und seiner Verschuldung angemessenen, bescheidenen Lebens- und Haushaltsführung bedarf“ (§ 811 Abs. 1 ZPO).

Was darf bei einem P-Konto nicht gepfändet werden?

Ein P-Konto bietet automatisch einen Pfändungsschutz von 1.340 Euro je Kalendermonat. Weitere Beträge können auf Nachweis freigegeben werden. Zur Umwandlung eines Girokontos in ein Pfändungsschutzkonto (P-Konto) reicht ein entsprechendes Umwandlungsverlangen der Kontoinhaber:innen gegenüber ihrer Bank aus.

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Kann das Handy gepfändet werden?

Unsere Antwort: Ein Handy darf grundsätzlich gepfändet werden. Dies wird der Gerichtsvollzieher wahrscheinlich nur dann tun, wenn es sich um ein hochwertiges Gerät handelt. Da elektronische Geräte aber sehr schnell an Wert verlieren, ist es meistens so, dass man das Handy behalten darf.

Kann der Fernseher gepfändet werden?

Daher sieht das Gesetz verschiedene Gegenstände vor, die nicht gepfändet werden dürfen. Dazu gehören Gegenstände für den persönlichen Gebrauch und Haushalt, die einen einfachen Lebensstil ermöglichen. Beispielsweise sind das unter anderem Bekleidung, Möbel, Fernseher und Küchengeräte.

In welche Räume darf der Gerichtsvollzieher?

Der Gerichtsvollzieher darf die Wohnung sowie Behältnisse des Schuldners durchsuchen, wenn dies für den Vollstreckungserfolg erforderlich ist. Hierzu kann der Gerichtsvollzieher auch verschlossene Haustüren, Zimmertüren oder Behältnisse öffnen lassen.

Kann ein Fahrrad gepfändet werden?

Bedingt pfändbar sind Gegenstände wie PKW, Fahrrad, Computer oder Motoroller. Diese können nur dann im Rahmen der Sachpfändung gepfändet werden, wenn Sie weder wertvoll sind noch zur Berufsausübung oder aus gesundheitlichen Gründen vom Schuldner benötigt werden.

Was passiert wenn der Gerichtsvollzieher nichts pfänden kann?

Findet der Gerichtsvollzieher nichts von ausreichendem Wert vor, muss der Schuldner eine eidesstattliche Erklärung, früher Offenbarungseid genannt, abgeben. Zudem erfolgt ein Eintrag ins Schuldnerverzeichnis des Amtsgerichts.

Kann Bargeld gepfändet werden?

Ja! Sicher kann der Gerichtsvollzieher in der Wohnung befindliches Bargeld pfänden. Aber nicht so einfach. Ihnen muss immer so viel Geld verbleiben, wie Sie zur Bestreitung ihres Lebensunterhalts, bis zur nächsten Gehaltszahlung benötigen.

Kann ein Haustier gepfändet werden?

Haustiere sind gemäß § 811 c ZPO im Insolvenzverfahren nicht pfändbar. Voraussetzung ist, dass es sich um ein Haustier handelt, das im häuslichen Bereich des Schuldners lebt. Außerdem darf es nicht hauptsächlich den Erwerbszwecken dienen.

Was darf ein Gerichtsvollzieher nicht mitnehmen?

Der Gerichtsvollzieher darf bestimmte Gegenstände nicht pfänden, wie z. B. Eheringe, Haustiere, Kleidungsstücke und Dinge, die der Schuldner für die Ausübung seines Berufs benötigt.

Wie umgehe ich eine Kontopfändung?

Der Schuldner kann ein Pfändungsschutzkonto einrichten, die Kontopfändung selbst jedoch nicht aufheben. Eine Aufhebung ist nur seitens des Gläubigers möglich. Dieser hat die Möglichkeit, die Kontopfändung aufzuheben oder ruhend stellen zu lassen, wenn er mit dem Schuldner eine Ratenzahlung vereinbart.

Was tun bei Kontopfändung Trotz P-Konto?

Auch das P-Konto kann eine Kontopfändung nicht verhindern. Ihre monatlichen Geldeingänge werden jedoch beim P-Konto automatisch bis zu einem Freibetrag von 1.252,64 € (bis Juni 2021: 1.178,59 €) geschützt. Unter bestimmten Voraussetzungen kann das Vollstreckungsgericht den Pfändungsfreibetrag heraufsetzen.

Welcher Betrag darf nicht gepfändet werden?

Ab dem 1. Juli 2022 beträgt der unpfändbare Grundbetrag 1 330,16 Euro (bisher: 1 252,64 Euro) monatlich. Dies entspricht einer Erhöhung um 6,19 %. Aufgrund der Rundungsvorschrift in § 850c Absatz 5 Satz 1 ZPO ist Arbeitseinkommen sogar bis zu einer Höhe von 1 339,99 Euro pfändungsgeschützt.

Welche Sonderzahlungen sind nicht pfändbar?

Vom Weihnachtsgeld bleiben bis zu 670 Euro pfändungsfrei. Diese gesetzliche Regel gilt erstmals in 2022. Wird Ihr Lohn oder Gehalt direkt beim Arbeitgeber gepfändet, muss dieser die Unpfändbarkeit beachten. Wird Geld von Ihrem Konto gepfändet, müssen Sie den Schutz des Weihnachtsgeldes beantragen.

Was passiert wenn man zu viel Geld auf einem P-Konto hat?

Da der monatliche Freibetrag überschritten wird, wird der doppelte Zahlungseingang von der Bank eingezogen. Jedoch wird der abgeschöpfte Betrag automatisch in den Folgemonat übernommen und kann schließlich vom Kontoinhaber frei genutzt werden.

Ist ein Kühlschrank Pfändbar?

Was zur bescheidenen Lebens- und Haushaltsführung gehört, entscheidet die Verkehrssitte. Dazu gehören heutzutage auch Kühlschrank, Waschmaschine und Farbfernsehgerät; sie sind unpfändbar.

Kann ein Drucker gepfändet werden?

Alles, was zur Berufsausübung oder auch für eine Ausbildung benötigt wird, ist grundsätzlich nicht pfändbar. Hierzu gehören regelmäßig ein Computer, Scanner, Drucker sowie Bücher, Schreibmaterial und – je nach Beruf oder Ausbildung – auch andere fachbezogene Gegenstände.

Kann man mir mein Auto pfänden?

Ein PKW ist grundsätzlich pfändbar Grundsätzlich gehört das Auto zum beweglichen Vermögen eines Schuldners und darf im Zuge einer Sachpfändung gepfändet werden. Das regelt das achte Buch der Zivilprozessordnung (§§ 808ff. ZPO).

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